Günther C. Kirchberger: Powerful – Arbeiten des Spätwerks

22.01. – 08.03. 2017

Als Günther C. Kirchberger 2010 in Bad Boll stirbt, ahnen die wenigsten, dass dieser stille Künstler einst zu den progressivsten und bestvernetzten Avantgardisten in Deutschland zählte. Bereits 1956 kommt er nach London, mitten hinein in die internationale Kunstszene. Als einer der wenigen deutschen Künstler sieht er die berühmte Gründungsausstellung der britischen Pop Art „This is Tomorrow“ und freundet sich mit deren Kurator Lawrence Alloway an, der bald darauf am Guggenheim Museum in New York Kunstgeschichte schreiben wird. Im Januar 1957 ist Günther C. Kirchberger dann zum ersten Mal selbst in einer Ausstellung des berühmten Londoner New Vision Centre vertreten. In der Folge wird er zum zentralen Netzwerker, der für seine Stuttgarter Künstlerfreunde zahlreiche Kontakte vermittelt. Ab 1960 ist er in immer mehr internationalen Ausstellungen vertreten. Seine radikalen Hard Edge-Arbeiten und seine konzeptuellen „Do-it-yourself“-Bilder finden bei Kritikern große Beachtung. Als Konsequenz dieser frühen Erfolge erhält Günther C. Kirchberger 1963 den Ruf an die Werkkunstschule nach Krefeld, wo er bis 1995 als Professor unterrichtet und zahlreiche junge Künstler – darunter den späteren Starfotografen Peter Lindbergh – in die Formgestaltung einführt. Die Galerie Geiger, die den Nachlass des Künstlers betreut, zeigt nun Leinwandarbeiten aus dem Spätwerk des Künstlers, deren kraftvolle Bildsprache deutlich macht, warum die Forschung Kirchberger mittlerweile zu den zentralen Figuren der süddeutschen Kunstgeschichte nach 1945 zählt.